GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum
Godshorn - Das Niedersachsenhaus
Das Vierständer Hallenhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde bis ca. 1935 bewirtschaftet, in den letzten Jahren als Erbhof Lüssenhop von Emma Kelle, geb. Lüssenhop und Konrad Kelle. 1934/1935 wurde bekannt, dass der Bau eines Militärflugplatzes im nördlichen Gemeindegebiet von Godshorn geplant sei. Nach Protesten der Bevölkerung wurde einer Verschiebung der Anlage zugestimmt. Drei Bauernhöfe wurden umgesiedelt, u.a. die Ländereien des Erbhofes Lüssenhop. Als Ersatz konnte 1937 der Hof Nr. 8 in Krähenwinkel erworben werden.
In Godshorn entstand eine Wehrmachts-Garnison mit Sanitätsbaracken und Luftwaffenkaserne auf den Wiesen an der Kapellenstraße / Am Moore in Verbindung mit dem Kelleschen Hof, Unter den Eichen 4. Im Volksmund führte das Haus deshalb den Namen Hermann Göring-Haus.
In der Nachkriegszeit setzt sich die bewegte Geschichte und Nutzung fort: Ab 1945 Unterbringung von Kriegsflüchtlingen, Vertriebenen und Obdachlosen im Niedersachsenhaus und den ehemaligen Wehrmachtsunterkünften. Das Haus wurde von der Gemeinde Godshorn und später von der Stadt Langenhagen übernommen. Nach umfangreichen Umbauten konnte das Gebäude zu Wohnzwecken genutzt werden und an Vereine und Verbände, wie TSV-Godshorn, Arbeiterwohlfahrt und Deutsches Rotes Kreuz vermietet werden, bis eigene Räumlichkeiten zur Verfügung standen. Das Niedersachsenhaus fand 1975 Aufnahme in die Liste der denkmalwürdigen Objekte in Langenhagen.
Das historische Gebäude mit Fachwerk und Sprossenfenstern wurde von der Stadt Langenhagen verkauft und von fünf Freiberuflern (Gruppe Freiraumplanung Landschaftsarchitekten) erworben.
Der Architekt Wilfried Engelke baute 2000-2002 das Haus für die neuen Eigentümer als Planungsbüro um. Heute ist das Niedersachsenhaus ein Schmuckstück im Ortskern von Godshorn.
Standort der Tafel
Unter den Eichen 4, 30855 Langenhagen
52.437111,9.708266
(Stand 2012)
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