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GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum

Godshorn - Fremdarbeiterlager Schulenburger Mühle

Standort des Lagers an der Hannoverschen Straße

© Rechte/Quelle: Topograph. Karte von 1954

1942 entstand an dieser Stelle ein Zwangs- und Fremdarbeiterlager. In den 36 Holz- und Steinbaracken, urspr. für 1.550 Personen geplant, waren später bis zu 3.000 Menschen aus verschiedenen Nationen, vor allem aus Osteuropa untergebracht. Das Lager war mit Draht umzäunt und wurde von Zivilisten bewacht. Es hatte keine Tarnung, es gab keine Luftschutzräume, die Sanitäreinrichtungen waren unzureichend.

Auszug aus dem Sterberegister Godshorn 1945; Tod des 3 Monate alten Kindes einer Lagerinsassin

Die Arbeiter leisteten Zwangsarbeit in verschiedenen kriegswichtigen Fabriken im Norden Hannovers und suchten diese unbewacht auf. Vier Baracken bildeten einen Sonderkomplex, hier war seit August 1943 das „Ausländerwöchnerinnenheim“ eingerichtet worden, nachdem das „Wöchnerinnenlager Wettberger Mühle“ wegen unerträglicher Verhältnisse geschlossen worden war. Alle Zwangs- und Fremdarbeiterinnen aus der Stadt und dem Landkreis Hannover sollten hier ihre Kinder entbinden und wenige Tage später, teils mit ihren Kindern, die Arbeit wieder aufnehmen. Wo das nicht gewünscht oder möglich war, sollten die Kinder hier betreut werden. Dies geschah in höchst unzulänglicher Form, denn von den ca. 500 Kindern, die hier geboren oder betreut wurden, verstarben 293. Sie wurden auf dem Stadtfriedhof Seelhorst in Hannover beigesetzt.

Nach Ende des Krieges zogen in die Baracken, die von der englischen Militärregierung durch eine Anzahl von Nissenhütten ergänzt worden waren, Ausgebombte und Flüchtlinge ein. Erst 1962 wurde das Lager geschlossen und das Areal neu bebaut. 

 

 

Standort der Tafel

Hannoversche Straße| Ecke Berliner Allee, 30855 Langenhagen
52.433762,9.679309
(Stand 2013)

 

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