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GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum

Langenhagen - Siedlungsentwicklung Langenforth

Historisch gesehen gehörte ungefähr die Hälfte des heutigen Stadtteils Langenforth zur Gemeinde Brink. Die Gemarkungsgrenze schwenkte unübersichtlich hin und her, durchschnitt Grundstücke, sogar Gebäude. Selbst für Einheimische war nicht erkennbar, ob man sich gerade in Brink oder in Langenforth befand. Seit Ende der 50er Jahre setzte sich für das Gebiet zwischen der Walsroder-, der Bothfelder Straße und der Autobahn die Stadtteilbezeichnung Langenforth durch.

Blick vom Deisterweg in Richtung Osten im Sommer 1952

Wer in der Nachkriegszeit von der Hindenburgstraße / Ecke Ernst-Roscher-Straße (heute: Masurenweg) in Richtung Osten schaute, erblickte ausgedehnte Ackerflächen. Begrenzt wurde dieses Areal von der Lindenallee der Bothfelder Straße. In der gesamten Fläche von ca. 80 ha stand nur ein einziger Baum, eine majestätische Eiche, die heute noch in einem Privatgrundstück am Havelweg steht.

Innerhalb von gut 10 Jahren, von 1950 bis Anfang der 60er Jahre verringerten sich die Ackerflächen und es entstanden Bauplätze für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Zunächst wurden mit staatlicher Unterstützung und erheblichen Eigenleistungen Reihenhäuser am Solling-, Süntel- und Harzweg errichtet. Diese Häuser boten auf ca. 60 qm Familien ein Zuhause. Über die sogenannten Heine´schen Wiesen verlief der Allerweg. Straßenzeile um Straßenzeile wuchs der Stadtteil in Richtung Osten beiderseits der Hindenburgstraße und des Allerweges. 1961 begann der Bau der Friedrich-Ebert- Schule. 1964 wurde das evangelische Gemeindehaus St. Paulus errichtet mit einem Glockenturm und einem Kindergarten.

Siedlungsgebiet Langenforth 1966 (weißer Kreis: Standort der Eiche)

© Rechte | Quelle: Stadtarchiv Langenhagen

Bereits Ende der 50er Jahre entwickelte sich zwischen der Klusriede und In den Kolkwiesen das Gewerbegebiet Langenforth. 1959 entstand unter anderem das Werk der Deutschen Grammophon mit mehreren hundert Beschäftigten. Entlang der Kurt-Schumacher-Allee baute der Reichsbund mehrgeschossige Wohnhäuser. Die Straßentrasse glich im Rohbau nach kräftigem Dauerregen eher einem Schifffahrtskanal, als der späteren Straße. Am Weserweg entstand für die zweite Langenhagener katholische Kirchengemeinde das Gemeindezentrum Zwölf Apostel, es wurde im Juni 1973 geweiht.

Ende der 70er Jahre waren die wesentlichen Bauaktivitäten im Stadtteil beendet. Der eigentliche Abschluss erfolgte mit der Eröffnung des Einkaufszentrums Osttor im April 2006. Nachdem über viele Jahre ein Geschäft nach dem anderen schloss, konnten sich die Bevölkerung nun wieder ortsnah versorgen. Heute leben im Stadtteil Langenforth ca. 9.000 Menschen.

 

 

Standort der Tafel

Hindenburgstraße / Ecke Kurt-Schumacher-Allee, 30851 Langenhagen
52.433976, 9.747845
(Stand 2016)

 

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