Hilfsnavigation

Volltextsuche

Suche

Schriftoptionen

Schrift

GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum

Langenhagen - Ideen zu einer Gartenstadt

An der Wende des 19.- zum 20. J h. beklagte der Gemeindeausschuss, dass sich die bauliche Entwicklung der Gemeinde trotz intensiver Gewerbeansiedlung nach der Inbetriebnahme der Eisenbahn ausschließlich entlang der Walsroder Straße vollzog. Es gab bis dahin kaum Erweiterungen in die Tiefe; Langenhagen wurde den Straßendorfcharakter nicht los. Der Ort wuchs stetig, Wohnraum war knapp. Außerdem waren die Bauernhäuser in die Jahre gekommen, mit ihren engen, dunklen und feuchten
Kammern. Mangelhafter hygienischer Standard herrschte vor; man lebte häufig noch mit dem Vieh unter einem Dach.

Die Gemeinde beauftragte 1899 den Vermessungsrevisor Schlönbach aus Hannover mit der Erstellung eines Fluchtlinienplanes, dem Vorläufer der heutigen Bebauungspläne. Auf dieser Basis wurde die weitere Siedlungsentwicklung projektiert. Diese sollte sich in dem Bereich zwischen dem Mühlenfeld im Westen, den Gehägen im Osten, der Eisenbahnlinie nach Celle im Norden und der Heil- und Pflegeanstalt im Süden erstrecken.

Eine zweite Schule und eine weitere Kirche, eine Versammlungshalle, Sport- und Freizeitflächen und Grünachsen waren vorgesehen. Die in England entwickelte Gartenstadt-Idee reifte in Deutschland zu einer eigenständigen städtebaulichen Strömung. Helle lichtdurchflutete Wohnungen in planmäßig gestalteten Siedlungen, bezahlbarer Wohnraum auf großen Grundstücken mit Gärten. Das waren auch die Grundzüge der Langenhagener Planungsidee.

Darüber hinaus bauten immer mehr betuchte Städter ab 1900 ihre villenartigen Landhäuser in der Vorstadt im Grünen. So entstanden auch in Langenhagen eine Anzahl solcher Gebäude, die die Kriegsjahre überdauerten und noch heute zu finden sind.

Einige Beispiele von vielen sieht man in der Niedersachsenstraße Nr. 1 und 30, Reuterdamm 10, Robert-Koch-Straße 4, Walsroder Straße 181 oder am Hainhäuser Weg Nr. 66.
Leider wurde das „Siedlungsprojekt Gartenstadt“ nur in Ansätzen realisiert z.B. was die Straßenführungen anbelangt. Kriegszeiten sorgten für Stillstand. Aber auch organisatorische Veränderungen der Gemeinde, so der Zusammenschluss von Brink und Langenforth 1935 oder die Schaffung der Großgemeinde Langenhagen 1938 und die damit verbundene Frage, wo das neue Zentrum entstehen sollte, bremsten die Gartenstadtentwicklung.
  

Virtuelles Museum

Viele weitere Informationn und Details finden Sie auch in »Langenhagen - Ideen zu einer Gartenstadt« 
   

Standort der Tafel

???, 30853 Langenhagen
 
(Stand 2016)

 

Zurück