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GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum

Langenhagen - Haus Waldersee

Wer Bier in den Handel und den Ausschank bringen wollte, benötigte eine besondere Konzession vom Landesherrn. Ein solches Privileg für den Ausschank, eine Krug-Lizenz, erhielt am 21. November 1754 der Vollmeierhof Nr. 7 in Langenforth mit seinem Besitzer Johann Heinrich Ludwig Eicke. In dieser Erlaubnis wurde ausdrücklich erwähnt, dass nicht nur Ortsansässige, sondern auch Durchreisende zu versorgen seien. Das Bier lieferte die Brauer-Gilde aus Hannover.

Über mehrere Generationen bewirtschaftete Familie Eicke die Gastwirtschaft und errichtete im Jahr 1800 dieses Fachwerkhaus. 1861 übernahm Familie Rogge das Anwesen, baute eine Kegelbahn hinzu und schuf einen Kaffeegarten. So wurde das Gasthaus zum beliebten Treffpunkt für die Bürger, den Schützenverein und Jagdgesellschaften. Auch der Gemeinderat von Langenforth tagte hier.

Haus Waldersee um 1942
© Stadtarchiv Langenhagen 

Viele Jahre traf sich im Haus der Offiziers-Jagdverein, dessen Vorsitz General Alfred Graf von Waldersee innehatte. Waldersee wurde zum Namenspatron für das Gasthaus. Dieser Name galt später nicht nur für das Anwesen selbst, sondern auch für den Kreuzungsbereich Walsroder/ Bothfelder Straße; Straßenbahn- und Bushaltestelle erhielten diese Bezeichnung. Der Name „Langenforther Platz“ besteht erst ab Juli 1937.

Nach dem I. Weltkrieg übernahm Familie Ruperti die Gastwirtschaft und führte diese bis nach dem II. Weltkrieg weiter. Die Gasträume wurden verkleinert. In die freien Räume und einen inzwischen nördlich errichteten Anbau zog ein Schuhgeschäft ein.

Nach dessen Verlegung eröffnete die Ehefrau des Schuhhändlers, Hanna Rode, einen Kunstgewerbeladen. 1957 pachtete das Hildesheimer Wirtsehepaar Hesse die Gastwirtschaft.

Ende der 60er Jahre wurde die Gastronomie aufgegeben. In diese Räume dehnte sich das Kunstgewerbe aus. Ein beliebter Treffpunkt für Kunden, die hier ausgewählte und ausgefallene Stücke kaufen konnten. Nach dem Ruhestand von Frau Rode führte Frau Hanisch das Geschäft bis zum Anfang der 90er Jahre weiter.

Das Baudenkmal, dass die Stadt Langenhagen bereits 1962 erworben hatte, stand nun bis 1999 fast 10 Jahre leer. Verschiedene Nutzungskonzepte wurden diskutiert: Abriss oder Versetzung des Fachwerkhauses. Schließlich erfolgte in den Jahren 1999 bis 2000 die Komplettsanierung und die Herrichtung der Räume für die städtische Musikschule.

Nach Umbau der benachbarten Kegelbahn erhielt dort der Kunstverein sein neues Domizil.

 

Standort der Tafel

Walsroder Straße 91B, 30851 Langenhagen
52.438183, 9.734434
(Stand 2018)

 

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