GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum
Langenhagen - Die Deutsche Grammophon Gesellschaft
Im Zuge der Arisierung jüdischer Firmen in der NS- Zeit übernahmen Telefunken und später Siemens & Halske die Gesellschaftsanteile. Nach dem II. Weltkrieg entwickelte sich die Deutsche Grammophon zur bedeutendsten deutschen Schallplattenfirma.
1959 zog die Firma in die neue Fertigungsstätte nach Langenhagen in die Klusriede, die heutige Emil-Berliner-Straße. Durch die Arbeitsplätze entstand für viele Frauen aus dem nahen Wohnumfeld so die Möglichkeit Berufstätigkeit und Kindererziehung zu verbinden.
Klassische Musik war ein Produktionsschwerpunkt. Bedeutende in- und ausländische Künstler standen unter Vertrag. Tonaufnahmen erfolgten in werkseigenen Studios. Durch Eigentümerwechsel entstand 1972 der PolyGram-Konzern.
In schneller Folge wechselten die Techniken der Tonträger; nach der Schallplatte kam die Musikkassette auf den Markt, abgelöst von der Compact-Disk, der „CD“. Ab 1996 wurden DVDs hergestellt.
1998 war die Universal neuer Eigentümer. Bisher erfolgreiche Produktbereiche, z.B. die Klassik-Produktion, wurden verlagert oder ganz eingestellt. Der Arbeitsplatzabbau begann. Ab 2005 wurde EDC (Entertainment Distribution Company) neuer Besitzer, der weltgrößte Hersteller von CDs und DVDs.
Mit dem Internet, dem Download und dem Streaming von Musiktiteln brach der Absatz der Tonträger drastisch ein. Auch die Herstellung umweltfreundlicher Produkte aus Kunststoffen konnte die Auslastung nicht sichern. Mitte 2016 meldete EDC Insolvenz an, 2017 mussten die letzten Arbeitskräfte gehen. Im Mai 2017 begann der Ausverkauf der Maschinen und des sonstigen Inventars.
An die Glanzzeit des weltweit bekannten Unternehmens in Langenhagen erinnert nur noch der Name „Emil-Berliner-Straße“ und ehrt damit den Erfinder der Schallplatte.
Standort der Tafel
Emil Berliner Straße 13, 30851 Langenhagen
52.429212, 9.746599
(Stand 2018)