Hilfsnavigation

Volltextsuche

Suche

Schriftoptionen

Schrift

GlIEM - Ganz Langenhagen ist ein Museum

Langenhagen - Friedhof der Heil- und Pflegeanstalt 

Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Erweiterung der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt auf 950 Bettenplätze geplant. In diesem Zusammenhang wurde überlegt, einen eigenen Friedhof zu errichten, was kostengünstiger erschien, als den Kirchenfriedhof an der heutigen Karl-Kellner-Straße mitzunutzen.

Gliem Kapelle im Stadtpark ( Planung von 1904)

© Rechte/Quelle: Stadtarchiv Hannover

Auf dem Begräbnisplatz im südöstlichen Bereich des Anstaltsgeländes wurden im September 1909 die ersten Toten bestattet. Zeitgleich wurde eine Friedhofskapelle errichtet. Nach deren Kriegszerstörung entstand 1952 ein Nachfolgebau an gleicher Stelle. Im Gegensatz zur heutigen Kapelle, südlich des Wasserturms, wurde beim ursprünglichen Bau der Gebäudeteil mit den Leichenzellen nicht in der Verlängerung zum Kapellenraum errichtet, sondern quer zu diesem.

Bestattungsplan des Friedhofs im Eichenpark (Stand: 1923)

© Rechte/Quelle: Stadtarchiv Hannover

Der Friedhof war kreisrund gestaltet und mit breiteren und schmaleren Diagonalwegen in acht Segmente aufgeteilt. Die Segmente wurden durch Rundwege gegliedert. Die breiteren Wege des Achsenkreuzes wurden durch Rotbuchen eingefasst.

Von der Kapelle kommend zog der Leichenzug durch die Rotbuchenallee und erreichte das Zentrum des Friedhofs, wo auf dem zentralen Rondell ein großes Holzkreuz stand.

Die geistliche Betreuung der Patienten, wie auch die Beerdigungen, wurden vom Pastor der zweiten Pfarrstelle der evangelischen Kirchengemeinde übernommen.

Bereits 1923, vierzehn Jahre nach Eröffnung des Begräbnisplatzes, waren 760 Bestattungen erfolgt. Nach der kompletten Belegung wurde auf vorhandenen Grabstellen erneut beigesetzt. Außerdem wurde der Friedhof Richtung Süden und nach Osten auf die doppelte Ausdehnung von ursprünglich ca. 30 m Radius auf 60 m Radius erweitert.

Am Ende des II. Weltkrieges wurde der Friedhof geschlossen. Von den ehemals zahlreichen Grabsteinen und -platten sind nur noch drei vorhanden, von denen nur noch ein Grabstein den eigentlichen Bestattungsplatz kennzeichnet. Das hölzerne Kreuz im Zentrum des Friedhofs ist längst verfallen. Vom alten Baumbestand sind noch 11 Rotbuchen erhalten geblieben.

Über viele Jahrzehnte war das eingezäunte Areal für Außenstehende unzugänglich. 1994 erwarb die Stadt Langenhagen die Flächen und öffnete sie für die Bürger. Heute ist der ehemalige Friedhof Teil des Parkgeländes „Eichenpark“ im Stadtpark Langenhagen.



 

Standort der Tafel

Eichenpark-Rotbuchenallee, 30853 Langenhagen
52.443608, 9.748466
(Stand 2019)

 

Zurück